Von mir kommt auch wieder ein Reisebericht.
War im Januar/Februar für 2,5 Wochen in Indien.
Da ich der schreibfaulste Mensch der Welt bin, präsentiere ich hauptsächlich Bilder mit etwas Text.
 
Nach 17 Reisen nach Asien hatte ich mich diesmal für Indien entschieden. Es heißt ja immer - entweder man Liebt das Land oder hast es. Oder - Indien wäre wunderbar wenn es nur keine Inder geben würde. Die Mentalität der Inder ist so was von anders zu unserer (aber auch zu den anderen in SOA), das ich mich leider nicht so recht mit diesem Land anfreunden konnte. Es ist das erste Land wo mir das Passiert. Überall Dreck, Chaos und Mega nervige Menschenmassen. Das ist das Indien was mir überhaupt nicht gefallen hat. Aber auf der anderen Seite wunderbare Tempel, Landschaften, Farben und Gerüche. Das hat mich wahnsinnig beeindruckt.
Der tägliche Kampf der Menschen ums Überleben ist so was von extrem, dass man sich überhaupt nicht frei bewegen kann. Irgendeiner will immer was von einem. Jeder, aber wirklich jeder mit dem man es zu tun hatte will einen Bescheißen. Auch mußte das Wechselgeld überall genau nachgezählt werden. Speziell bei den Ticketschaltern der Top Sehenswürdigkeiten wurde immer wieder versucht weniger zurückzugeben. So extrem hatte ich es noch nie auf meinen zahlreichen Reisen erlebt.


Los ging es am 20. Januar von München aus. Der Flug war wie (fast) immer mit Emirates über Dubai in der Holzklasse. Dubai-Kalkutta und Delhi-Dubai bekam ich ein kostenloses upgrade in die Business Class. Auf die 0815 Bilder vom Flug verzichte ich aber.
 


Startpunkt in Indien war Kalkutta. Dann weiter (über Lucknow) nach Varanasi, Khajuraho, Agra, Jaipur und zum schluss Delhi.


Jetzt geht's aber Los.

Kalkutta oder wie es neuerdings heißt Kolkata. In der viertgrößten Stadt des Subkontinent sollte mein Abenteuer Indien beginnen.
Bekannt ist die Stadt vor allem durch das wirken von Mutter Teresa im Armenhaus Indiens. Was es aber nicht ist. Mir hat die Stadt gefallen. Die Bevölkerung war viel entspannter als in Agra oder Jaipur z.B. Dreckig war es aber auch überall.

Stadtrundgang durch Kalkutta.
Victoria Memorial




Erste Begegnung mit dem Nationalsport Cricket. Es wird überall wo es nur geht gespielt.


Erste Eindrücke von Indien. So wie man es sich vorstellt. Menschenmassen und überall wo man hinschaut Armut und Dreck. Außerdem ist die Mentalität der Inder mit unserer überhaupt nicht zu vergleichen. So ziemlich alles spielt sich auf der Straße ab.

Howrah Bahnhof 










Straßenleben
Frisör...


Ohrenputzer...


Schuhputzer...


Tagelöhner...




Überall am Straßenrand wurde sich an Wasserpumpen gewaschen. Aber mit was für einer Wasserqualität. Hauptsache die Regierung kann Atombomben bauen. Zu einer halbwegs funktionierenden Wasserversorgung reicht es leider nicht. 






Leben auf der Straße oder soll man sagen im Dreck?






Wo man auch immer hinschaut. Verkrüppelte Bettler.




Privatsphäre kennt man in Indien nicht. Geschlafen wird überall...




 
Da ich für mein Leben gern auf die verschiedenen Märkte gehe, stand natürlich auch ein Besuch des New Market auf dem Plan.


Ist schon immer wieder beeindruckend wie es mit der Hygiene vor Ort ausschaut.








Auch auf dem Markt wird an jeder ecke auf die persönliche Körperpflege geachtet.




Da es in Kalkutta noch die von Menschen gezogenen Rikschas gibt, bin ich natürlich auch damit gefahren. Nach zähem Verhandeln und völlig überhöhter Forderung wurde nach der Fahrt natürlich wieder ein überhöhter Preis verlangt. Vom zuvor ausgehandelten wollte der Rikschamann natürlich nichts mehr wissen.






Aber auch eine Metro und Straßenbahn gibt es...




...und überfüllte Vorortszüge.


Besuch auf dem Blumenmarkt.




Mein Mittagsimbiss...


...für 25 cent


Jetzt bin ich auf dem Weg zur imposanten Rabindra Setu Brücke über den Fluss Hugli. Bekannter unter ihrem englischen Namen Howrah Bridge. Die Brücke wurde in den 40er Jahren durch die Briten gebaut. Zunächst mit der Fähre über den Fluss.




An beiden Ufern des Hugli Flusses befinden sich einige Ghats wo viele Inder sich (teils rituell) und ihre Wäsche Waschen.








 
Zurück geh ich zu Fuß über die Brücke. Die Brücke ist eine der verkehrsreichsten der Welt.




Auch auf dieser Seite wurde sich ausgiebig an den Ghats (Treppen zum Fluss) gewaschen. Wenn man sich aber die Wasserqualität anschaut, weiß man nicht so recht was man sagen soll.
















Natürlich stand auch ein Besuch des Kalighat-Tempel auf dem Plan. Der Tempel ist einer der wichtigsten Wallfahrtsorte Indiens.
Auf dem Weg gibt es viel zu entdecken.


Wunderbare Farben...




...gläubige Menschen






...neugierige Kinder




...und natürlich Bettler.




Vor dem Tempel konnte man Farbpulver für den Bindi Punkt kaufen.




Endlich beim Tempel. Besuchermassen.


Kalighat-Tempel


 
Nach 2,5 Tagen bin ich dann mit Jet Airways für 73€ nach Varanasi geflogen. Direktflüge gibt es keine aber über Lucknow kommt man auf einer Flugnummer nach Varanasi. Neue Fluggesellschaft und 2 neue Flughäfen. Was will man mehr. Auslastung des Fluges war recht schlecht. CCU-LKO ca. 50 Paxe wovon in Lucknow auch noch 30 das Flugzeug verließen. 20 Stiegen auch nur zu.




Varanasi oder unter der alten Bezeichnung Benares besser bekannt. Es ist Indiens heiligste Stadt des Hinduismus. Die Stadt liegt am Ganges und ist Weltbekannt für seine Ghats (Treppen zum Fluss) mit ihren Verbrennungsstätten.

Für viele gläubige Hindus ist es erstrebenswert einmal im Ganges zu baden sowie dort zu sterben. Eine faszinierende Mischung von Bettlern, Trauernden und Pilgerer.

Blick von meinem Hotel im Morgengrauen über den Ganges...




...und den Ghats. Insgesamt gibt es ca. 100 in Varanasi.


Um die ganzen Badestellen und Verbrennungsorte am Ufer zu sehen, mietet man sich einfach ein Ruderboot. 1 Stunde für 100 Rupiah (1,70€). Naja, beim bezahlen sollte es wie immer mehr sein.






Das faszinierende Manikarnika Ghat. Die wichtigste Verbrennungsstätte von Varanasi. Irgendwie mystisch.








Ein Doms (Totenwächter) mit Bambusstange überwacht die Verbrennung.


Weiter zu den Großen Ghats...


...und zu den Badestellen. Ein Bad im Ganges soll von Sünden reinigen. Nur gut das ich nie Sündige. In diese Drecksbrühe hätten mich keine 10 Pferde gebracht.


















Natürlich sind auch die allgegenwärtigen Kühe mit am Ganges...


...und natürlich wird auch Wäsche gewaschen.
 
Jetzt bin ich bei einer Weiteren Verbrennungsstätte. Auch hier hab ich aus Respekt vor den trauernden aus großem Abstand fotografiert.






Nach der Verbrennung wird die Ache im Ganges verstreut (Vordergrund).


Noch ein paar eindrücke vom Ufer aus.
Eine Verbrennung wird vorbereitet.








Bettler und Leprakranke




Natürlich findet man auch allerlei Gestalten am Ufer des Ganges.






Da es Tagsüber schon recht mystisch war, gab es Nachts nochmals eine Steigerung der Eindrücke.








Verbrennungsstätten bei Nacht.




Varanasi besteht aber nicht nur aus den Ghats am Ganges. Das Gassengewirr der Stadt ist ebenso faszinierend. Hier verläuft man sich zu 100% und entdeckt dabei wunderbare Ecken.




So findet man auch an jeder Ecke Kühe...


 
...und für indische Verhältnisse überhaupt nicht nervige Menschen.










Dann stand auch schon der Weiterflug nach Khajuraho auf dem Plan. Es sind zwar nur etwas über 300km Luftlinie, aber auf der Straße würde man mind. 8-12 Stunden brauchen. So habe ich für 45€ einen Flug mit Air India gebucht.
Die Maschine für den Flug kommt aus Delhi und Stoppt in Varanasi nur für 45min. Ca. 50 Passagiere verließ das Flugzeug und ich war der einzige der zugestiegen ist. Im Flieger waren dann noch ganze 5 Passagiere die von Delhi nach Khajuraho flogen.
Das eigentlich interessante an dem Flug war aber das Fluggerät. Ein Indian Airlines A320 mit dem doppelten Hauptfahrwerk. Auch nicht schlecht.










Achtung, jetzt wird es schweinisch.

Khajuraho, eine Stadt mitten im nichts. Würden hier nicht die prachtvollen Tempel mit den erotischen Darstellungen stehen würde sich nie ein Tourist in das Nest verirren. Seit 1986 stehen sie auf der Liste der UNESCO Welterbestätten.

Von weiten sehen die Tempel noch harmlos aus. Noch...












Betrachtet man die Tempel näher, kommen einige Schweinereien zum Vorschein.














Abends haben die Tempel auch ihren Reiz.


 
Mein Hotel in Khajuraho


Siehe da. Auch in Indien gibt es ASAHI


Jetzt geht’s mit dem Fahrrad auf Tour.


Kuhdorf Khajuraho und Umgebung






Mein Fahrrad


Dorfleben


















Natürlich stand auch ein farbenfroher Markt auf dem Programm.










 
Jetzt bin ich in Agra. Weltbekannt für das Taj Mahal. Aber auch für Touristenmassen (zu denen ich ja auch gehöre) und noch aufdringlichere Nepper-Schlepper-Bauernfänger wie an den Orten zuvor.

Jetzt geht’s aber erstmal zum Taj Mahal. Das Wunderschöne Mausoleum wurde vom Großmogul Shah Jahan für seinen Hauptfrau Mumtaz Mahal erbaut. Gerüchten zufolge wollte sich der Großmogul auf der anderen Flussseite sein eigenes Mausoleum aus schwarzen Marmor Bauen. Er wurde aber von seinem Sohn entmachtet und nach seinem Tod neben seiner Hauptfrau ebenfalls im Taj Mahal beigesetzt.

Der Eintritt ist mit 750 Rupiah (13€) recht happig. Dennoch hab ich das Taj 2x Besucht. Zuerst am Nachmittag und Abend sowie am nächsten Morgen. Selbst morgens halb 7 sind schon Menschenmassen aber zum Glück noch keine Reisegruppen vor Ort.

Eingangsgebäude


Blick durch das Eingangsgebäude


Menschenmassen




Die vier Minarette sind leicht nach außen geneigt, damit sie im falle eines Erdbebens nicht auf das Hauptgebäude fallen. Zugleich wirkt es sich positiv auf die Symmetrie des Gebäudekomplexes aus.
Ist schon Wahnsinn was die Baumeister vor über 350 Jahren fertig gebracht haben.








Nahaufnahme mit wunderbaren Verzierungen.




Auch wenn das Photographieren im inneren verboten ist und sich aber so gut wie keiner daran gehalten habe, hab ich durch ein kleines Fenster auch mal das innere abgelichtet.


Sonnenaufgang


Sonnenuntergang


Nebengebäude - Moschee




Blick von meinem Hoteldach aufs Taj


Prost




Welch ein seltenes Bild in Indien. Wo an jeder Ecke und für alles abkassiert wir.


Blick vom Yamuna Fluss aus...


...und von der anderen Flussseite, wo das Schwarze Taj stehen sollte.


 
Natürlich stand auch das Agra Fort auf dem Plan. Zuerst mit der Rikscha Mafia einen halbwegs vernünftigen Preis für ausgehandelt. Natürlich mit Besuch von einem Souvenirshop.






Ist schon recht imposant zu sehen wie die Mogule früher gehaust haben.












Indische Tierwelt






Besuch im Itmd-ud-Daulah oder besser bekannt als “Baby Taj“. Ein Vorgängerbau des Taj Mahal.








Auch hier gibt es wunderschöne Einlegearbeiten.




Streifzug durch Agra




Gegenüber dem Fort befindet sich die riesige Jami Masjid (Freitagsmoschee) mit dem angrenzenden Kinari Bazaar wo ich mich recht wohl fühlte, da sich anscheint recht selten ein Tourist hierher verirrt und es dadurch keine Nepper-Schlepper-Bauernfänger hier gab.






 
Einige Meter weiter gab es aber wieder Bettler und Armut...




...sowie diesen Slum




Rückzu zum Hotel noch schnell noch ein paar jugendlich in der Rikscha mitgenommen.


Kleine Fahrzeugschau der indischen Fabrikate.








Weiter ging es mit der Fahrradrikscha zum Busbahnhof um mit dem Lokalbus nach Fatehpur Sikri zu fahren. Fahrpreis für ca. 40km 27 Rupiah (45 Cent). Die “Geisterstadt“ wurde von einem Großmogul in den Jahren 1569-1585 erbaut und danach aufgegeben. 


Jami Masjid Moschee


Das 54m hohe Buland Darwaza Tor




Mausoleum von Sheikh Salim Chishti




Auch eine alte Karawanserei gibt es.


Hiran Minar


Der Königspalast von außen...




...und inneren.


Panch Mahal


Private Audienzhalle “Diwan-i-Khas“






 
Vor dem Königspalast wieder meganervige Souvenirverkäufer.


Streifzug durch das Fatehpur Sikri Dorf












In aller Herrgottsfrüh ging es mit dem Zug weiter nach Jaipur, der rosaroten Stadt.
Naja, rosarot ist nicht viel. Dafür der übliche Smog.

Natürlich hat mich der Rikschafahrer nicht zu meinem Hotel gefahren. Da hätte er ja keine Provision erhalten. Es wäre letzte Woche abgebrannt. Nach einiger Diskussion und der Androhung das ich ihm nichts Bezahle, war dann das Hotel doch nicht in Schutt und Asche.

Der erste Besuch führte mich zum Palast der Winde






Im inneren des Palastes






Blick über Jaipur


Blick zum Jantar Mantar




Besuch im Jantar Mantar, der alten Sternwarte welche von 1727-33 errichtet wurde.








Jantar Mantar und Palast der Winde 


Jantar Mantar und Stadtpalast sowie der Nahargarh Palast auf dem Bergrücken
 
Besuch im Stadtpalast








Wachen im Palast




Schlangenbeschwörer




Auch die sieht man überall


Streifzug durch Jaipur - Bettler


Musikant


Kamel


Chilis


Farbpulver


Für 30 Rupiah (50 Cent) die Stunde ging es mit der Fahrradrikscha quer durch Jaipur. Ausgemacht war ohne Shops. Aber später wollte er wie immer nichts mehr von der Abmachung wissen. Auch als ich ihn darauf hingewiesen habe, das es kein Trinkgeld gibt wenn er mich in irgendeinen Shop schleppt. Nach 2,5 Stunden und dem 3. Stopp an einem Shop, drückte ich ihm 80 Rupiah in die Hand und hab ihn stehengelassen. Man hat der gemeckert. Das ist Indien.


Ganesh Mandir Tempel


Blick über Jaipur


Rojal Gaitor Begräbniskomplex






Wasserschloss


 
Jetzt geht es mit dem Linienbus nach Amber. Ja, in Indien gibt es auch moderne Linienbusse.


Blick auf den Palast und das Fort im linken Hintergrund


Für die Reisegruppen geht es auf dem Rücken eines Elefanten den Berg hinauf. Ich natürlich zu Fuß.


Imposante Palastanlage












Blick vom Fort auf den Palast und die dahinter liegende Stadt Amber




Im Fort trifft man keine Touristenmassen...


...dafür wurde irgendein Bollywood Film gedreht.








Der Held des Filmes


Jetzt geht es mit Kingfisher zur letzten Ziel in Indien. Es war der einzige Flug der etwas verspätet war. So ging es mit 1,5h Zeitverzug nach Delhi.




 
Delhi, die Hauptstadt Indiens und mit 19 Mio. Einwohnern eine der größten Städte.


Gleich rein in den Moloch Delhi




Jama Masjid (Freitagsmoschee)




Keine Angst, der ist nicht Tod. Wie überall in Indien wird an den unmöglichsten Orten geschlafen.


Kleiner Slum an der Moschee






Was will er uns sagen?


Rotes Fort




Und hier mal die Eintrittspreise. Wie überall muß der Ausländer mehr bezahlen. Hier nur das 25-fache. Ich liebe Indien.




Schulausflug


Irgendwie hat mir das Fort in Agra mehr gefallen wie das hier.








Eindrücke von Delhi - Obdachlose Bettler...




...Schulbus


...mit fröhliche Schulkindern


...Originale
 
...und dann wieder Gute Nacht - geschlafen wird überall






Königliche Promenade Rajpath


Rashtrapati Bhavan – Residenz des Präsidenten


Rajpath mit dem India Gate


India Gate




Jantar Mantar - alte Sternwarte in Delhi


Grab von Khan-i-Khanan


Humayun Mausoleum








Zum Abschluss noch ein paar nächtliche Impressionen von Delhi








So, ich hoffe das euch der Bericht gefallen hat.

Die Reise hat mich alles in allen ca. 1.500€ gekostet. 880€ die Flüge, 80€ Visum, 170€ für 17 Übernachtungen und 370€ für alles andere, wovon bestimmt 100€ nur für Bier waren, welches in Indien recht teuer ist.